Bergrettung
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Kletterbox Eröffnung in Bad Mitterndorf |
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Sesselliftbergung
auf der Tauplitzalm |
Alljährlich müssen die
Bergretter der Ortstelle Bad Mitterndorf an der
Liftübung auf der
Tauplitzalm teilnehmen. Trotz technischem Fortschritt besteht die
Möglichkeit, dass es aufgrund von Problemen zu einem Liftstillstand
kommt. Um eine rasche und sichere Bergung der Liftbenutzer
gewährleisten zu können, muß diese zuvor geübt werden. Auch der Einsatz
eines Hubschraubers kann erforderlich sein. Mit mehreren Teams werden
zuerst die schwierigeren, weil schwer zugänglichen Sessel, abgeräumt.
Erst dann begibt man sich in das leichtere Gelände. In knapp 2 Stunden
ist der Lift völlig leer und es sind alle Personen sicher geborgen! |
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Eine Sesselliftbergung bedeutet höchste
Konzentration für alle Beteiligten! Für die Personen am Sessel heißt es
Ruhe bewahren und den Anweisungen Folge zu leisten |
Adi und Hans bereiten sich vor. |
Hans erklärt das System.
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Hans führt die erste Bergung durch und
Manfred filmt für eine spätere Dokumentation mit. |
Am Sessel angelangt, beginnt Hans mit den
Vorbereitungen zum Abseilen. |
Der Bergretter wird vom Boden aus
gesichert über eine Rolle entlang des Liftseiles zum Sessel geseilt. |
Beim Sessel angelangt, muß er sich zuerst
selber sichern, um nicht abzustürzen. |
Dann erst beginnt man mit den
Vorbereitungen für die Personenbergung |
Mit einen so genannten Bergedreiecktuch
wird der Gast vom Sessel auf den Boden abgelassen. |
Diese Technik funktioniert rasch und
sicher! |
Eveline im Bergetuch |
Sichernder Bergretter am Boden |
Hubert besteigt die Liftstütze |
Hans an der Liftleiter |
Eveline und Martina als "Opfer" |
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"Seinerzeit"
Filmaufnahmen und Erinnerungen mit unseren alt gedienten Kameraden |
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Die Ortsstelle Bad
Mitterndorf feiert im Jahr 2007 ihr hundertjähriges Bestandsjubiläum.
Aus diesem Anlass wurden alle Bergretter über 70 Jahre in das Vereinslokal
eingeladen, um sie zu früheren Einsätzen zu befragen. Ein sehr
interessanter Abend, bei dem viel gesprochen und erzählt wurde.
Ehreneinsatzleiter Heiner Zörweg hatte sein Tourenbuch mit und zeigte
uns seine exakt geführten Aufzeichnungen von diversen
alpinistischen Unternehmungen und Bergrettungseinsätzen. Große Einsätze
wie sie damals am Grimming und im Dachsteinmassiv stattgefunden hatten,
kamen zur Sprache und wurden mit der Filmkamera mitdokumentiert.
Traurige Highlight - Themen waren:
Juni 1948: Grimming - Tragödie mit den Bergrettern Resch und
Maier.
Ostern 1954: Heilbronnertragödie am Dachsteinplateau mit 10
erfrorenen Schülern und 3 toten Lehrern.
September 1965: Totes Brautpaar am Schartenspitz.
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Ehm. langjähriger Einsatzleiter Heiner
Zörweg |
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Heiner und Peter Marl "Zehner
Peda" |
Manfred Fuchs und "Wiggerl" |
Große Ansicht: Foto anklicken! |
Aus dem
Tourenbuch von Heiner:
Ein Zeitungsausschnitt von der Heilbronnertragödie am Gründonnerstag
1954 |
Altherrenrunde: Große Ansicht: Foto
Anklicken |
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Unser Vereinsheim ist oft Ausgangspunkt für Einsätze und Übungen. Dort haben wir unsere Ausrüstung deponiert und moderne Schulungsräume zur Verfügung. Hier trifft man sich auch sonst regelmäßig und tauscht Erfahrungswerte aus. |
Einsatzleiter Peter
demonstriert
behelfsmäßige Anseilarten |
Einstudieren
verschiedener
Bergetechniken |
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Fortbildung am Militärstützpunkt in der Wattener Lizum |

Bundesheer in der Wattener Lizum.
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Fortbildung gemeinsam mit dem Heeresarzt Dr. Martin Berger(Vordergrund)
gibt Übungsanweisungen. |

Martina und der Leitende Flugretter von C1 in Innsbuck Thomas Widerin.
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Bergung eines
abgestürzten Bergrettungshundes
aus einer Doline im Toten Gebirge
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Aufbau einer Verankerung im Schnee |
Heimtückischer Dolinenschacht |
Der Hubschrauber bringt die
notwendige Bergeausrüstung |
Im Rahmen einer Winterausbildung der steirischen Bergrettung auf der Tauplitzalm ist ein Lawinenhund in eine Doline gestürzt. Mittels Hubschrauber wurde das notwendige Bergematerial angefordert. Anschließend baute man mit Schi eine Verankerung im Schnee und seilte den Hundebesitzer in die Doline ab. Der Bergrettungshund hatte Glück, er war in dem mehreren hundert Meter tiefen Schacht nach 20 Metern auf einem Schneeband zu liegen gekommen. Der Hundebesitzer ist selbst Bergrettungsmann und konnte seinen eigenen Hund am besten beruhigen und ihn dann auch anseilen. Beide wurden dann mit einem Flaschenzug aus dem Loch gezogen. Der Hund blieb unverletzt.
Dolinen stellen eine große Gefahr dar. Im Winter sind sie oft mit Schnee bedeckt und daher nicht ersichtlich. Es kommt hin und wieder vor, dass auch Menschen in solche Löcher stürzen. Gute Ortskenntnisse und das strikte Halten an die markierten Steige sind daher bei einer Wanderung im Toten Gebirge unbedingt erforderlich!
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Der Hundeführer wird in
die Doline abgeseilt. |
Bergung einer verletzten Snowboarderin bei Nacht |
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Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, müssen die Bergretter regelmäßige Fortbildungen und Übungen absolvieren. Einsätze müssen auch in der Nacht und bei Schlechtwetter durchgeführt werden können. Dazu sind Geländekenntnisse und gutes Orientierungsvermögen erforderlich. Bei Finsternis und schlechter Sicht gestaltet sich eine Bergung viel schwieriger und ist daher risikoreicher. |
Die Bergemannschaft und der Notarzt
werden in den steilen Graben abgeseilt. |
Versorgung der
verletzten
Snowboarderin |
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Nach positiver Absolvierung eines je einwöchigen Kurses im Sommer und und im Winter ist man fertig ausgebildeter Bergretter.
Es besteht dann natürlich die Möglichkeit, weitere Fortbildungskurse zu machen, um sein Können zu verbessern. Im Rahmen eines Ausbildungskurses gibt es auch sehr viel Erste Hilfe Ausbildung, welche ganz speziell für Unfälle am Berg zugeschnitten ist.
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Bergretter untersuchen im Rahmen der
Ausbildung den Schneedeckenaufbau
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Lawinenübung bei Schlechtwetter
während der Winterausbildung. |
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20 Jahre..
Vielleicht kann sich noch jemand von Euch
an den dramatischen Lawineneinsatz vor 20 Jahren am
Almkogel erinnern. So wie damals das Lawinenpieps noch
nicht bei jedem Schitourengeher „allgegenwärtig“ war,
ist es heute der Lawinenairbag, der zwar ähnlich dem
Pieps mehr Sicherheit verspricht und trotzdem nicht
immer auf Schitouren oder Variantenabfahrten mitgeführt
wird.
Der nachstehende Artikel stammt aus
meinem Tourenbuch und soll zum einen an einen lieben
Kameraden erinnern und zum anderen zeigen, dass aller
Anfang oft schwer ist......
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Luftbild vom Almkogel (Totes Gebirge) |
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....sind
vergangen, seit dem 20.Jänner 1985, ein Tag, der mir
wohl ewig in Erinnerung bleiben wird. 20 Jahre sind
vergangen, seit am Almkogel, ein Berg am südlichen
Ausläufer des Toten Gebirge, eine mächtige Lawine
abgegangen ist. 20 Jahre sind vergangen, seit unser
Mitglied beim Alpenverein, Günther Smoll in dieser
Lawine ums Leben gekommen ist.
20 Jahre sind auch seit meinem ersten
Bergrettungseinsatz vergangen! Dieser Lawineneinsatz,
ich kann mich noch genau daran erinnern, war mein erster
überhaupt. Ich war damals ganz jung bei der Bergrettung
dabei, als mich am späten Nachmittag die Alarmierung
„Lawinenabgang am Almkogel mit einem Verschütteten“
erreichte. Aufgeregt und hastig holte ich damals meine
neuen Tourenschi aus dem Keller. Noch nie zuvor hatte
ich mit diesen Schiern eine Schitour unternommen. Es
sollte an diesem Tag meine erste werden und das noch
dazu bei einem ernsten Einsatz. In der Eile hatte ich
natürlich nicht daran gedacht, mir noch einen Tee oder
eine Jause einzupacken. Zu groß war die Hektik und der
Stress, den ich damals hatte. Bei den Ersten wollte ich
dabei sein und deshalb war auch keine Zeit für das
Teesieden. Ein Wunder, dass ich überhaupt die Zeit
gefunden hatte, noch schnell meine ebenso nagelneuen
Steigklebefelle in den Rucksack zu werfen.
Es war bereits Dunkel, als wir alle
versammelt und abmarschbereit um ca 18.00 Uhr vor der
Bergrettungshütte auf der Tauplitzalm die letzten
Anweisungen des damaligen Einsatzleiters Sepp Ranner in
Empfang nahmen.
Es war ein schneearmer und sehr kalter
Winter! Die Nacht war klar und der halbe Mond schien mit
schwachen Licht auf uns herab. Wir wurden mit
Pistengeräten zu den Steirerseehütten gebracht und von
dort machten wir uns auf den langen Weg Richtung
Almkogel. Ich hatte Glück, dass ich überhaupt wusste, wo
der Berg sich befindet, weil ich zusammen mit Freunden
im Herbst 1984 eine Wanderung dorthin unternommen hatte.
Günther Smoll war unser Kassier beim
Alpenverein, erst wenige Monate zuvor hatten wir
gemeinsam eine Wanderung über den Steiglpass bei
Filzmoos zum Gosausee unternommen. Dementsprechend
schossen mir nun Gedanken darüber durch den Kopf.
Mit den Schiern fuhren wir den ersten
Hang hinunter auf den Steirersee. Abstand halten mussten
wir dabei, weil eine nicht ganz ungefährliche
Lawinensituation herrschte. Am anderen Ufer des See’ s
angelangt, legten wir unsere Steigfelle auf. Dabei
passierte mir als Anfänger mein erster, später dann zum
Verhängnis werdender, Fehler! Ich hatte nur Klebefelle,
Spannklebefelle waren mir damals noch nicht so geläufig.
Bei diesen Fellen muß man sehr aufpassen, dass der Belag
vor dem Ankleben sehr sauber, schneefrei und trocken
ist. Außerdem ist es von Vorteil, wenn die Felle
angewärmt sind. Dazu hätte ich sie aber bei dieser Kälte
im Anorak tragen müssen, was ich nicht wusste!
Wir klebten nun alle unsere Felle auf
die Schi. Das war gar nicht einfach bei der Dunkelheit,
noch dazu fehlte mir die Übung, und so kam es, dass ich
etwas Schnee mitgeklebt hatte. Doch ich lag gut im
Rennen, noch war ich ganz vorne bei den ersten Kameraden
dabei. Der Schnee war ziemlich bruchharschig und die
Lawinenhunde hatten damit zu kämpfen. |
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Das
ging soweit, dass die Hundeführer ihre Hunde auf die
Schulter nehmen und teilweise kurze Streckenabschnitte
tragen mussten. Der Durst meldete sich nun schon an,
doch leider hatte ich nichts trinkbares bei mir. Weiter
ging es Richtung Leisthütte, das Mondlicht war so
schwach, dass wir ohne Stirnlampen nicht gehen konnten.
Außerdem war es „saukalt“ und meine Steigfelle lösten
sich im hinteren Bereich der Schi langsam ab. Leider
hatte ich kein Klebeband mir, um sie wieder provisorisch
festzukleben. Ich konnte das Tempo der anderen nun nicht
mehr halten, weil mir die Felle zunehmend Probleme
bereiteten. Irgendwann erreichte ich die Leisthütten,
viele meiner Kameraden hatten mich bereits überholt und
ich lag irgendwo im Mittelfeld. Nun wurde auch noch
meine Batterie bei der Stirnlampe schwach, die Kälte
setzte deren Lebensdauer enorm herab. Ich war froh, dass
ich wenigstens eine Reservebatterie dabei hatte. Das
Wechseln von dieser war aber bei der Dunkelheit nicht
einfach und ich verlor schon wieder Zeit.
Endlich, nach fast 3 Stunden Quälerei
lagen die Interhütten vor mir. Ich war durstig und
traute mich aber nicht, jemanden um ein Getränk zu
fragen. Franz Ranner reichte mir freiwillig seine
Flasche Schnaps herüber. Ich nahm zu seinem Erstaunen
einen kräftigen Schluck. Ein gutes „Achterl“ Schnaps
gegen den Durst, das haut den stärksten Mann um! Ohne
Felle legte ich die letzten Meter zum Lawinenkegel
zurück. Günther hatte man in der Zwischenzeit bereits
gefunden und ausgegraben. Er war einen guten Meter
verschüttet gewesen und hatte leider kein Lawinenpieps
bei sich. Ein Lawinenhund hatte ihn aufgespürt. Ich
konnte kaum glauben, das Günther tot war. Er lag
zugedeckt vor mir im Akja. Ich war ziemlich fertig,
zuerst der anstrengende Marsch mit den sich lösenden
Fellen, dann der Schnaps gegen den Durst und nun auch
noch ein toter Kamerad, den ich gut kannte. An den
langen Rückweg zur Tauplitzalm wollte ich noch gar nicht
denken!
Mit Grätschschritten kam ich irgendwann
spät in der Nacht bei den Leisthütten an. Dort war
gottlob eine Almhütte geöffnet. Ich ging hinein in die
warme Stube und Sepp Grill stand beim Ofen. Er bot mir
eine Coladose an, welche ich mit einem Zug leerte, so
groß war mein Durst. Ich erzählte Sepp von meinen
Problemen mit den Steigfellen. Er sagte mir, dass das
„kein Problem“ sei und legte meine Felle mit der
Klebeseite auf die glühende Herdplatte des Ofens, sodass
es richtig zischte. Anschließend drückte er die
angewärmten Felle gegen den Belag. „Die halten jetzt“
sagte er zu mir und ich hatte plötzlich Zweifel, ob ich
sie überhaupt jemals wieder von den Schiern lösen
konnte. „Du musst dir die Felle um den Bauch wickeln,
wenn sie nicht mehr picken“ sagte er noch schnell zu
mir, bevor ich mich wieder auf den Weg Richtung
Steirersee machte. Es war stockdunkel, als ich den
Steirersee querte und meine Felle hielten immer noch so,
als wären sie festgenagelt. Oben bei den Hütten konnte
ich bereits die Scheinwerfer der Pistengeräte erkennen,
die auf uns warteten. Es war gut, dass wir das letzte
Stück zur Bergrettungshütte wieder fahren konnten, es
war schon spät in der Nacht und ich spürte die
Anstrengung am ganzen Körper. Um ca 2.30 Uhr betrat ich
die Bergrettungshütte, wo mir irgendjemand ein Essen auf
den Tisch stellte!
Bericht: Peter Rauscher
(Auszug aus der Vereinszeitung
"Der Bergretter 2004" von der Bergrettungsortsstelle Bad
Mitterndorf) |
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